Wednesday, 3. August 2005

Copy, Copy, Copyright

Hier ein wirklich guter Artikel, was Copyright in Form von Samples in der Vergangenheit alles falsch gemacht bzw. verhindert hat. Angefangen mit dem Klassiker Bitter Sweet Symphony, der The Verve zu 100% abgesprochen worden ist, bis hin zu dem neuen NIN, dass im GarageBand Format kostenlos zum Runterladen im Netz steht. Trent Reznor unterstützt sozusagen das Sampling und the record industry goes balistic. Da wird also der Kreis geschlossen, den Negativland mit ihrem U2 Sample eröffnete.

Eine sehr fundierte Debatte, die letztendlich die Creative Commons Licence als einzig gangbares Modell vorstellt, ohne eben diese zu nennen, endet mit dem Zitat:

"The notion of “copy” at the nexus of creativity and copyright law is simultaneously a vehicle for free expression and a vulgar infringement on a valuable economic interest. The compulsory licence for cover versions encourages musicians to rework existing music, uncover hidden meaning, challenge the boundaries of genre, and actively participate in culture creation. Lack of affirmative congressional or judicial interference in the current sampling regime places the beneficial aspects of “copy” under an oppressive monopoly founded on copyright, an engine of free expression."
Groß!

Tuesday, 2. August 2005

Neue CDs

Habe ein paar neue CDs als Hörtipps eingegeben (in der rechten Spalte), jetzt auch mit Links zu Amazon, damit man auch die Cover sieht...

Online-Abo-Dienste

Die LA Times schreibt über Online-Musikdienste im Abo-Prinzip.

Prinzipiell ist das nicht übel: Ich zahle einen pauschalen Monatsbeitrag und kann danach beliebig viele Songs herunterladen. Diese können dann auch auf einen MP3-Player kopiert werden, allerdings nur kompatible Modelle - der iPod ist nicht darunter, weil der nicht die notwendige DRM-Kompatibilität besitzt.

So weit, so gut... leider funktioniert der Spaß nur, solange ich meine Abogebühren weiterhin bezahle. Beende ich das Abo, verwandeln sich alle heruntergeladenen Tracks in Datenmüll, der nicht mehr abspielbar ist.

Hmmja. Einerseits - 7-16$ pro Monat sind nicht allzu viel; für den Preis einer CD bekomme ich prinzipiell so viel Musik, wie ich will.
Auf der anderen Seite ist das kein schönes Gefühl, die ganze schöne Musiksammlung nur geliehen zu haben. Wenn ich den Anbieter wechsle, oder mal eine Weile aussetzen will, ist alles weg. Musiksammlungen brauchen auch Kontinuität, denn es ist doch auch schön, nach vielen Jahren alte Lieblinge wieder vorzukramen.

[via Boycott RIAA]

BitTorrent - legal?

Eine Story von Mercury News darüber, wie das P2P-System BitTorrent für legale Anwendungen genutzt wird - und in Zukunft noch stärker genutzt werden soll.

[via Boycott RIAA]

Digitalisierung, Major-style

Das Wall Street Journal hat einen ganz interessanten Bericht darüber, wie die Majors ihre Musik online bringen, wie sie digitalisiert wird und welche Probleme es bei Lizenzierung usw. gibt.

Starker Anstieg der P2P-Nutzerzahlen

Big Champagne meldet, dass die Anzahl der P2P-Nutzer (definiert als die Anzahl der P2P-User, die durchschnittlich gleichzeitig online sind) im Juli erneut stark angestiegen ist und 33% über dem Vorjahresniveau liegt. Gab es im letzten Jahr ein Sommerplateau, ist davon in diesem Jahr nichts zu spüren.

[via DigitalMusicNews]

Monday, 1. August 2005

Internet als primäre Musikquelle

Eine neue Studie von Burst Media zeigt, wie wichtig das Internet für viele Musikhörer bereits geworden ist, besonders bei jungen Konsumenten unter 24.

In dieser Altersgruppe nennen 39.1% das Internet als ihre wichtigste Musik-Quelle; weitere 9.3% geben an, dass in ihrem persönlichen Musikkonsum das Internet den traditionellen Handel bald überholt haben wird.

Im Klartext bedeutet das, dass in Kürze 50% der jüngeren Musikkonsumenten ihre Musik vorwiegend online beziehen werden.

PS: Dies sind Zahlen für den amerikanischen Markt.

[via DigitalMusicNews]

Preisdifferenzierung bei Universal

Der Musikmarkt berichtet: Nach BMG versucht's nun auch Universal mit einem Preisdifferenzierungsmodell:

Das Format "Entdecker" bietet Alben für 12,99 Euro an, das eine komplette Ausstattung mit Cover und Booklet enthält. Für 9,99 Euro sollen bei erfolgreichen Produktionen im zeitlichen Abstand zur Erstveröffentlichung CDs im Format "Pur" - ähnlich dem Taschenbuchformat im Buchhandel - angeboten werden. Die zwei bewährten Formate "Deluxe", das heißt Tonträger mit Bonus-DVD in hochwertiger Ausstattung und limitierter Auflage, sowie "Standard", also Tonträger im bekannten Format für alle Themen in gewohnter Verpackung und Ausstattung, bleiben bestehen.

Liegt das an mir, oder klingt das wirklich ein bisserl kompliziert?
Im übrigen: 9.99 Euro für die Budget-Version sind eindeutig zu teuer, bzw. zu wenig Reduktion gegenüber dem Normalpreis.

Außerdem würde ich sehr gerne mal aussagekräftiges Zahlenmaterial zu den BMG-Titeln sehen. Wie verkaufen sie sich?
Und welche Titel sind das überhaupt? Außer der zu Tode zitierten 2raumwohnung-CD kenne ich keine.

Friday, 29. July 2005

Starbucks als Musik-Retailer

Eine spannende Story über Starbucks, die sich (in den USA) unglaublicherweise zu einem wichtigen CD-Retailer entwickelt haben. Die Auswahl in den Cafés ist naturgemäß sehr begrenzt, aber von den geführten Titeln werden erhebliche Stückzahlen abgesetzt - bei manchen Titeln hat Starbucks einen Retail-Anteil von fast 20% (!!).

DRM or not to be

Engadget hat unter seinen Lesern einen Wettbewerb für das beste DRM-Scheme ausgerufen.
Die Diskussion ist manchmal professionell, manchmal albern, aber immer interessant.

Thursday, 28. July 2005

Nochmal Grokster

Fred von Lohman von der EFF (Electronic Frontier Foundation) hat nun auch seinen Kommentar zum Grokster-Urteil abgegeben.

Sein wichtigster Kritikpunkt: Die Situation ist nach dem Urteil nicht klarer als vorher, was insbesondere die Investitionen in neue Technologien hemmt.
Die beiden Gründe hierfür:

- Das Strafmaß bei Copyright-Verletzungen liegt in den USA ungewöhnlich und unverhältnismäßig hoch, nämlich bei bis zu 30.000$ pro Copyright-Verletzung ("statutory damages"). Die entstehenden Kosten können selbst große Unternehmen bei nur einem einzigen problematischen Produkt in den Bankrott treiben, weshalb Investitionen, die auch nur im entferntesten mit Copyright-Verletzungen in Verbindung gebracht werden könnten, unterbleiben.

- Nicht nur die Unternehmen, sondern auch leitende Angestellte und selbst Investoren können verantwortlich gemacht werden und haften mit ihrem Privatvermögen, was ein weiterer Faktor gegen Investitionen in innovative Technologien ist.

Bricks vs Clicks - Zahlen, Zahlen, Zahlen

(Sorry, anhaltende Internet-Probleme - daher nur sporadische Posts und keine eingefügten Links. Hoffentlich bessert sich das bald wieder)

In der andauernden Long-Tail-Diskussion sind ganz interessante Zahlen aufgetaucht:
- Fast 20% aller amerikanischen Tonträger-Verkäufe gehen auf das Konto einer einzigen Supermarkt-Kette: Wal-Mart
- Das Konzept von Wal-Mart könnte man mit "Super Short Head" (im Gegensatz zum Long Tail) beschreiben: die durchschnittliche Wal-Mart-Filiale führt nur ca. 4000-5000 CD-Titel; die Tendenz ist eine sinkende Anzahl von Titeln
- Amazon als typischer Long-Tail-Vertreter führt ca. 800.000 CD-Titel; der iTunes-Music-Store hat in den USA ca. 1.5 Mio. Songtitel, was ungefähr 130.000 CD-Titeln entspricht.

Was sagt uns das?

Nummer 1, der Massenmarkt ist nicht tot, aber er wird sich noch weiter auf die globalen Megahits konzentrieren. Die Regalfläche für CDs in den Supermärkten und Medien-Märkten wird weiter abnehmen (da DVDs und andere Medien weitaus profitabler sind).

Nummer 2, die Nischenmärkte werden von dieser Entwicklung profitieren, denn alles, was nicht Mega-Massenmarkt-tauglich ist, wird in Zukunft verstärkt über neue Vertriebskanäle wie Onlineportale verkauft werden; und dort haben die Indies eine deutlich bessere Position als bisher.

(PS: In Deutschland wird die Situation vermutlich ganz ähnlich aussehen; die Medienmärkte, die neue CDs billigst als "Loss Leader" anbieten, haben einen hohen Anteil an den Gesamtumsätzen, verringern aber genauso ihre Regalfläche für CDs)

Einige Links hierzu:
http://www.wired.com/wired/archive/12.10/tail.html
http://www.rollingstone.com/news/story/_/id/6558540/thekillers?pageid=rs.Home&pageregion=single1&rnd=1097616001120&has-player=unknown
http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/music/etc/script.html

The Future Of Music

The Chronicler vs. The Creator

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