Tuesday, 26. July 2005

Digital Sales

In diesem Artikel von eMarketer wird eine Studie von Informa Media Group zitiert, die konkrete Prognosen zu digitalen Musik-Verkäufen bis 2010 gibt (Online-CD-Verkäufe, Downloads, Abonnements).
Demnach werden weltweit 2010 etwa 6 Mrd $ online umgesetzt, sind fast 50% der aktuellen Gesamtumsätze der US-Tonträgerindustrie.
Schaun mer mal.

Interessant auch, wie die Strategie der IFPI aufgeht, und im "Stille Post"-Verfahren Halbwahrheiten weitergetragen werden: Der eMarketer-Artikel behauptet,

The IFPI postulates that the current surge in broadband use globally is benefiting the legal music business while illegal file sharing remains virtually flat.

Was gleich doppelt falsch ist, denn erstens ist das Filesharing beileibe nicht konstant geblieben, und zweitens hat die IFPI das auch nicht behauptet; in der Original-Pressemeldung hiess es lediglich, die Zahl der illegal angebotenen Files sei nur leicht angestiegen. (Mehr dazu in meinem früheren Blog-Artikel)

Payola: Das Neueste

In den Payola-Untersuchungen gibt es jetzt "juicy details": Auszüge aus internen Memos, emails und so weiter, die zeigen, wie die Sache gelaufen ist.
Plasmafernseher, Laptops, Freiflüge nach Las Vegas für die Programm-Manager. Yummy.
Hier ein paar Links mit unterschiedlichen Beispielen:

LA Times

Daily News

Washington Post

Media Gab


Viel Spaß beim Lesen...

Monday, 25. July 2005

Payola-Untersuchung endet mit Vergleichen

In den "Pay-for-Play"-Untersuchungen gegen die US-Majors scheint sich ein Vergleich anzubahnen. Der zentrale Vorwurf ist, die Labels hätten Radiosender mit Geld und Geschenken dazu gebracht, ihre Songs bevorzugt zu senden.

Hier gibt es weitere Infos (LA Times).

und hier einige Anmerkungen, die ich in einer Diskussion in einem anderen Blog geschrieben habe:

Payola has been rampant since the 19th (!!) century when music publishers bribed salesmen to favor their sheet music in sales talk. It has never ceased, and it never will.

It reached sad heights in the 80s when major labels were reported to spend up to 40% of their profits for payola.
Even the Mafia got involved at that point.

Interestingly enough, there already have been several attempts to block out the independent promoters. One boycott, initiated by CBS in 1980, collapsed after radio airplay for new CBS singles was virtually non-existent and their artists pressured the label into hiring the promoters back.

The next attempt, in 1986, came after a TV documentary linked indie promoters to the Mob. The majors were forced to cut ties with the indies, but what happened? The majors made their artists pay the promoters directly - saved them money and kept their hands clean.

Here are some links to get you started:

Dannen, Fredric (1991), Hit Men: Power Brokers & Fast Money Inside the Music Business, Vintage Books, New York

Knoedelseder, William (1993), Stiffed: A True Story of MCA, the Music Business, and the Mafia, HarperCollins, New York
(this is an incredible book, read it!!!)

Boehlert, Eric (2001), Pay for Play, in: Salon.com, 14 March 2001, http://dir.salon.com/ent/feature/2001/03/14/p ayola/index.html [8.7.2004]

Boehlert, Eric (2002a), Will Congress tackle pay-for-play?, in: Salon.com, 25 June 2002, http://www.salon.com/ent/feature/2002/06/25/p fp_congress/print.html [8.7.2004]

Boehlert, Eric (2002b), Is Clear Channel selling hit singles?, in: Salon.com, 25 June 2002, http://www.salon.com/ent/feature/2002/06/25/e agle_eye/print.html [8.7.2004]

Boliek, Brooks (2003), Clear Channel CEO deflects pay-for-play blame, in: The Hollywood Reporter, 31 January 2003

Leeds, Jeff (2004), Paid 'ads' for song plays revive payola memories, http://www.chron.com/cs/CDA/ssistory.mpl/fron t/2621567 [8.7.2004]

Friday, 22. July 2005

Legaler P2P-Tausch von DVDs

Eine ziemlich schlaue neue Geschäftsidee:
DVD-Kunden können ihre alten Scheiben über eine Online-Börse vertauschen. Die Kosten liegen bei 99 Cents pro DVD, dazu kommen Portokosten von 37 Cents (davon kann man in Deutschland nur träumen...).

Eine interessante Kombination aus alter und neuer Medienwelt, und definitiv auch für CDs denkbar...

CNET-Bericht
Peerflix-Homepage

IFPI: "Filesharing unter Kontrolle"

Die IFPI hat nach eigenen Angaben die illegalen Filesharing-Aktivitäten erfolgreich eingedämmt.

Trotz Anwachsens der Anzahl der Breitband-Anschlüsse um 13% sei die Anzahl der angebotenen Files in illegalen Tauschbörsen nur um 3% gestiegen.

Die Anzahl der angebotenen Files ist natürlich nur ein Propaganda-Indikator, es geht ja in Wirklichkeit um die Anzahl der Nutzer und um die Anzahl der heruntergeladenen Files. Und diese Zahlen steigen kräftig an, laut Big Champagne stieg die Anzahl der Tauschbörsen-Nutzer von 7,4 Millionen Nutzern im Juni 2004 auf 8,9 Millionen Nutzer im Juni 2005.
Das ist ein Anstieg von 20% und deutlich mehr als der Anstieg der Breitbandanschlüsse.

Peer Impact jetzt auch mit Indies

Das legale P2P-Netzwerk Peer Impact hat nun auch erste Verträge mit Indie-Labels im Kasten (allerdings keine echten Schwergewichte, nach der Liste auf ihrer Website zu urteilen).
Diese Tracks werden - im Gegensatz zu den Songs der Majors, mit denen auch schon Verträge abgeschlossen wurden - im frei kopierbaren MP3-Format erhältlich sein.

Der Erfolg dieses Systems bleibt für mich zweifelhaft; es ist eigentlich eine normale Download-Plattform, bei der ein Teil der Infrastrukturkosten auf den Nutzer abgewälzt werden soll.

Für diesen bleibt das Incentive überschaubar: "Bis zu 5% Kommission" erhält er für den Weiterverkauf von Tracks; "bis zu", weil bei manchen (vielen?) Downloads mehrere Quellen genutzt werden und die Anbieter dann nur anteilig bezahlt werden.

Im Klartext: Ich muss mehr als 20 CDs von meinem Rechner (und mit meiner Bandbreite) downloaden lassen, bevor ich vom Verdienst eine neue kaufen kann. Das klingt nicht sehr attraktiv.

(Ludwig, das beantwortet deine Frage von unten: Indies haben in der Regel keine Probleme mit dem MP3-Format, die Majors verkaufen Files prinzipiell nur mit DRM; TuneTribe hat fast nur Indie-Produktionen im Programm und kann daher vorwiegend MP3s verticken.)

Napster commercial

Also, irgendwie ist diese Debatte ja doch noch nicht so recht rund: Wenn ich jetzt hier lese, dass Napster in den USA schon 420.000 Abonennten hat, die den ganzen Scheiß mit wma-Format und DMR mitmachen, andererseits aber in England jetzt TuneTribe (ohne DRM, in mp3) die gleichen Künstler verpflichtet, die man im iTMS billiger runterladen kann und das jetzt wieder geht... also ich komme bei der ganzen Urheber-, Nutzer-, Vervielfältigungsdebatte regional, überregional, national, global, univers usw. nicht mehr mit.
Gute Nacht!

Wednesday, 20. July 2005

GEMA fordert Sperrung von Musikseiten

Tante GEMA hat 42 Internetprovider dazu aufgefordert, Musik- und Filmseiten wie eselfilme oder audio-esel für ihre Nutzer zu sperren.
Bei den Angeboten, die ich in der Presseerklärung finden konnte, handelt es sich allerdings nicht um "Downloadseiten", wie die GEMA behauptet; diese Seiten bieten nur Esel-Links an (also eine Art spezialisierte Suchanfrage für das Esel-P2P-Netzwerk).

IDC: Mobile-Music-Boom

IDC meint zu wissen, dass der US-Markt für Mobile-Music-Downloads bis zum Jahr 2009 bis zu 1.2 Mrd $ schwer ist und 50 Millionen Nutzer hat.

Ohne das auszusprechen, schwingt in dieser Hoffnung immer der Erfolg von KDDIs "Chaku-Uta"-Angebot in Japan mit: Bei diesem Handy-Dienst kann man komplette Songs auf sein Handy laden (und sogar auf Speicherkarten kopieren). Seit letztem Herbst wurden über 5 Mio. Songs verkauft.

Dieser Erfolg wird in den USA (und Europa) aber nicht so einfach zu reproduzieren sein. In Japan ist das Handy das zentrale Device für digitale Datendienste, nicht der PC. Dementsprechend gering ist die Hemmschwelle, seine Musik direkt dorthin zu laden. In den USA werden die Nutzer wohl eher ihre Tracks vom PC aufs Handy kopieren wollen. Und das wird immer einfacher: Die Integration von Festplatten und größerem Flash-Speicher in die Handys der nächsten Generationen bedeutet, dass viele Leute ihre Musiksammlungen "ipod-style" vom PC aus aufs Handy kopieren werden.

Grokster und die Folgen

Gähn... das ist nicht wirklich neu, aber nachdem sich nach der Entscheidung der Staub etwas gesetzt hat, kommen nach apokalyptischen (P2P-Fans) bzw. euphorischen Kommentaren (Musikindustrie) jetzt so langsam die etwas intelligenteren Analysen.

Eine gute Zusammenfassung, was das Grokster-Urteil nun wirklich bedeutet, gibt es zum Beispiel hier.

Die entscheidende Passage ist wohl diese:

Far from ending file sharing, the Supreme Court has given future Groksters the blueprint to finally make it the VCR of the 21st century. All a computer company has to do is manufacture a word-processing program that also supports person-to-person trading, offer filtering technology with each software bundle and send out a weekly newsletter stating that copyright infringement is bad, and according to a basic reading of both Sony and Grokster they will have done nothing wrong.

Flashmob-Konzerte

[hmja, jetzt also doch mal auf Deutsch, es gibt ja schon so viele englische Musikblogs... aber wir sind ja noch in der Experimentierphase und dürfen alles!]

Ein interessantes Konzept:
Ford, Sony Pictures und einige Musiker wollen Flashmob-Konzerte veranstalten. Das funktioniert so: Anmelden, dann per email oder SMS die Meldung erhalten, dass Band XY in deiner Heimatstadt ein supergeheimes Exklusivkonzert gibt, hinrennen.

Als Bands dabei sind aktuell: The Roots, Fat Joe, Yellowcard, Pete Yorn, and Jermaine Dupri.

Website

(via Digital Music News)

Tuesday, 19. July 2005

DRM kills music!

Any creative commons supporter has known it for a long time now. Digital Rights Managed music sells worse than rights free, says LA Times.
Read here.

500 Millionth Download

Apple had its 500 millionth download. Sales doubled in the first half of the year.
Whadayasay. Who's buying all that music?

Local Quota helps Venezuelan Artists

Germany has had its share of discussions whether a quota for local artists in radio playlists would help, um, culture.
This is a very interesting article about Venezuela where a similar model showed astonishing results.

(via Boycott RIAA)

Slingbox Interview

Not exactly music related, but in my opinion the Slingbox might turn out to be a disruptive technology for the whole media industry.

Engadget did a long interview with the CEO of Sling Media, read it here.

More P2P users - again

Despite all RIAA attempts the number of P2P users seems to be rising steadily. In fact, it has more than doubled since the RIAA filed their first lawsuits against P2P users in Sep 2003 (in sharp contrast to RIAA claims that their campaign has been successful).

DMN has an article and numbers:
http://www.digitalmusicnews.com/results?title=BigChampagne

MP3 turns 10

Yeah, i know, I'm late.
The ".mp3" extension turned 10 on July 14th.

An interesting bit of information: Back then a major point of critique was that the MP3 encoding technology was thought to be too complex.
I guess that teaches us not to underestimate the speed at which technology evolves...

Read all about it:
http://www.iis.fraunhofer.de/pub_rel/presse/2005/mp3/index.html

The Future Of Music

The Chronicler vs. The Creator

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