Das von Sony Music eingesetzte DRM-System XCP bereitet dem Konzern immer ärgere Kopfschmerzen.
Alleine die News der letzten beiden Tage dürften den Managern schlaflose Nächte bereiten:

Mark Russinovich, der in seinem Blog den Stein vor einigen Tagen ins Rollen brachte, hat nun neue Details über die Software und den Patch veröffentlicht:

• Die Software nimmt vom Nutzer unbemerkt Kontakt mit Servern von Sony BMG auf und sucht nach Updates von Cover und Texten der CD; zumindest theoretisch hat Sony dadurch die Möglichkeit, Nutzerprofile zu erstellen, die zeigen, welcher User wann welche (kopiergeschützte) CD anhört.

• Das Software-Update, das angeblich nur die versteckten Files sichtbar macht, führt ein Update zahlreicher Files der Software durch.

• Zudem kann das offenbar schlecht geschriebene Update unter gewissen Umständen zum Absturz des Systems führen.

• Statt den verärgerten und verunsicherten Nutzern auf ihrer Website einfach einen Patch zum Download anzubieten, stellt Sony BMG dem Download eine komplizierte Registrierungs- und Email-Zeremonie voran.

Und... eine italienische Digital-Rights-Organisation hat bei der Cybercrime-Behörde eine offizielle Beschwerde gegen Sony BMG wegen des XCP-Systems eingereicht; diese könnte zur Strafverfolgung führen. In den kommenden Tagen soll eine entsprechende Beschwerde auch bei der EU eingereicht werden.

Links:

- Mark Russinovichs neuer Blogeintrag...
- ... und sein Kommentar zu First 4 Internets Antwort zu seinem Artikel
- heise
- CNET-Story
- PC World

P2P-Anbieter Grokster hat nun das Handtuch geworfen und verzichtet darauf, den Fall vor einer unteren Instanz neu zu verhandeln. Ab sofort ist nun also der Client auf der Website nicht mehr erhältlich.

Das bedeutet... nicht viel, denn da das Netz dezentral organisiert ist, kann der Betrieb wie gehabt weiterlaufen, sofern man die Software bereits besitzt.
Ohnehin spielt das Grokster/FastTrack-Netzwerk im Tauschbörsen-Ranking kaum noch eine Rolle, weshalb der von der RIAA gefeierte historische Sieg in der P2P-Szene kaum ein Schulterzucken verursacht.

Links:
DMW
heise
ABC News