Tuesday, 23. August 2005

The future of Payola

Ein schöner, leicht sarkastischer Artikel im Village Voice, der untersucht, welche Auswirkungen die Payola-Untersuchungen von Herrn Spitzer in den USA haben. Trauriges Ergebnis: Fast keine.

Neues Online-Label von Warner Music

Warner Music wird ein neues "e-Label" gründen, das Musik ausschliesslich online veröffentlicht. Es ist insbesondere für neue Bands gedacht, die nicht sofort ein ganzes Album veröffentlichen wollen, sondern alle paar Monate eine Handvoll Songs aufnehmen.
Interessantes Detail: Die Bands behalten die Rechte an den Aufnahmen.
Aus den Artikeln geht leider nicht hervor, ob die Songs verkauft oder verschenkt werden sollen.

Das klingt interessant und schon fast revolutionär - bis man sich klar macht, dass im Independent-Bereich das Thema Web-Labels ein uralter Hut ist und schon seit mindestens 6 oder 7 Jahren Musik auf diese Weise veröffentlicht wird.

Zum Ausklang noch ein selten einsichtiges Zitat von Warner-CEO Edgar Bronfman zum Thema P2P:
"The war between the music companies and the consumers has been fought. We lost."

Macworld-Artikel
CNet-Artikel

Weniger Klingeltonwerbung auf MTV

Der Tonspion meldet, dass MTV und Viva ihre nervtötende Klingeltonwerbung massiv zurückfahren wollen, da der Schwund an Zuschauern wohl nicht mehr zu übersehen ist.

Bei MTV soll nun die "Prime Time" zwischen 16 und 24 Uhr komplett Frosch- und Küken-frei bleiben. Neben den Zuschauern können nun auch andere Werbetreibende aufatmen - sie hatten sich über das sehr unattraktive Werbeumfeld beschwert.

Das klingt nach einer banalen und längst überfälligen Maßnahme, aber es ist ganz interessant, sich mal die Gründe anzusehen, weshalb das extrem Kunden-unfreundliche Konzept sich so lange halten konnte:

Bis zu 40% der Werbeeinnahmen der Musiksender (und damit auch ein großer Teil der Gesamteinnahmen) speist sich aus den Klingeltonabsätzen; auch die Majors lebten zuletzt sehr gut mit dem Klingeltongeschäft, das für sie eine Art Ersatz für verlorene Single-Umsätze ist.

Playlouder - mehr Details

Für alle, die sich nach dem gestrigen Artikel gefragt haben, wie wo was warum... gibt es jetzt zumindest ein paar neue Details:

Schlechte Nachricht 1: DRM-tes WMA ist das Format der Wahl, man kann zwar MP3s in seinem Share-Ordner anbieten, bei der Übertragung wird das MP3-File aber durch ein WMA-File ersetzt, wenn das Label keine MP3-Files erlaubt, was bei allen Majors der Fall sein dürfte.
(Wie kommt dann aber Playlouder dazu, seinen Dienst als iPod-kompatibel zu bewerben???).

Schlechte Nachricht 2: Nicht alle Songs können gesharet werden, sondern nur dann, wenn Verträge mit dem Label bestehen.

Gute Nachricht: Der Nutzer kann seine vorhandenen Filesharing-Programme wie Kazaa oder eMule nutzen.

So langsam nehmen die Negativpunkte überhand; naja, war wohl auch ein bisschen naiv, zu hoffen, dass die Majors das freie Tauschen so einfach hinnehmen würden.

Übrigens könnte dieses Konzept noch ganz andere Folgen haben: Wenn es sich zeigt, dass diese Filterung funktioniert, könnten auch andere ISPs dazu verdonnert werden, die Filesharing-Aktivitäten ihrer Nutzer zu überwachen. Bisher war die Linie der ISPs die, dass das kaum oder gar nicht möglich sei.

Hier noch ein Zitat aus Digital Music News:

But PlayLouder will control which files can be traded, and to whom various files can be shared. In the case of the recent Sony BMG deal, that means that the closed ISP will only allow WMA-protected files to move between PlayLouder MSP members, and PlayLouder will actively seek to replace unauthorized MP3s with approved WMA versions. Sharing outside of the MSP environment will be prohibited. The company will use an Audible Magic filtering technology to actively identify traded songs, delivering upgraded and approved copies throughout the process.

The Future Of Music

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