Friday, 22. July 2005

Legaler P2P-Tausch von DVDs

Eine ziemlich schlaue neue Geschäftsidee:
DVD-Kunden können ihre alten Scheiben über eine Online-Börse vertauschen. Die Kosten liegen bei 99 Cents pro DVD, dazu kommen Portokosten von 37 Cents (davon kann man in Deutschland nur träumen...).

Eine interessante Kombination aus alter und neuer Medienwelt, und definitiv auch für CDs denkbar...

CNET-Bericht
Peerflix-Homepage

IFPI: "Filesharing unter Kontrolle"

Die IFPI hat nach eigenen Angaben die illegalen Filesharing-Aktivitäten erfolgreich eingedämmt.

Trotz Anwachsens der Anzahl der Breitband-Anschlüsse um 13% sei die Anzahl der angebotenen Files in illegalen Tauschbörsen nur um 3% gestiegen.

Die Anzahl der angebotenen Files ist natürlich nur ein Propaganda-Indikator, es geht ja in Wirklichkeit um die Anzahl der Nutzer und um die Anzahl der heruntergeladenen Files. Und diese Zahlen steigen kräftig an, laut Big Champagne stieg die Anzahl der Tauschbörsen-Nutzer von 7,4 Millionen Nutzern im Juni 2004 auf 8,9 Millionen Nutzer im Juni 2005.
Das ist ein Anstieg von 20% und deutlich mehr als der Anstieg der Breitbandanschlüsse.

Peer Impact jetzt auch mit Indies

Das legale P2P-Netzwerk Peer Impact hat nun auch erste Verträge mit Indie-Labels im Kasten (allerdings keine echten Schwergewichte, nach der Liste auf ihrer Website zu urteilen).
Diese Tracks werden - im Gegensatz zu den Songs der Majors, mit denen auch schon Verträge abgeschlossen wurden - im frei kopierbaren MP3-Format erhältlich sein.

Der Erfolg dieses Systems bleibt für mich zweifelhaft; es ist eigentlich eine normale Download-Plattform, bei der ein Teil der Infrastrukturkosten auf den Nutzer abgewälzt werden soll.

Für diesen bleibt das Incentive überschaubar: "Bis zu 5% Kommission" erhält er für den Weiterverkauf von Tracks; "bis zu", weil bei manchen (vielen?) Downloads mehrere Quellen genutzt werden und die Anbieter dann nur anteilig bezahlt werden.

Im Klartext: Ich muss mehr als 20 CDs von meinem Rechner (und mit meiner Bandbreite) downloaden lassen, bevor ich vom Verdienst eine neue kaufen kann. Das klingt nicht sehr attraktiv.

(Ludwig, das beantwortet deine Frage von unten: Indies haben in der Regel keine Probleme mit dem MP3-Format, die Majors verkaufen Files prinzipiell nur mit DRM; TuneTribe hat fast nur Indie-Produktionen im Programm und kann daher vorwiegend MP3s verticken.)

Napster commercial

Also, irgendwie ist diese Debatte ja doch noch nicht so recht rund: Wenn ich jetzt hier lese, dass Napster in den USA schon 420.000 Abonennten hat, die den ganzen Scheiß mit wma-Format und DMR mitmachen, andererseits aber in England jetzt TuneTribe (ohne DRM, in mp3) die gleichen Künstler verpflichtet, die man im iTMS billiger runterladen kann und das jetzt wieder geht... also ich komme bei der ganzen Urheber-, Nutzer-, Vervielfältigungsdebatte regional, überregional, national, global, univers usw. nicht mehr mit.
Gute Nacht!

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